16. Dezember
Die beiden vereinbarten, sich am nächsten Abend in der Fabrik zu treffen, um dem nachzugehen. Liz nahm Rupert am Eingang in Empfang und führte ihn in einen kleinen unbenutzten Abstellraum, in dem sie ungestört sein würden.
Rupert schluckte. So nah mit der engelsgleichen Frau auf kleinem Raum ließ ihm den Schweiß auf die Stirn treten. Liz schien davon nichts zu bemerken, als sie ihm von ihren Funden berichtete: den Krankmeldungen, die im Oktober rapide angestiegen waren und seitdem nicht weniger wurden; dass die Ausfälle vor allem in der Einpackabteilung auftraten.
»Und dieser Trillo von gestern Abend?«, fragte Rupert sich auf das Gespräch konzentrierend nach.
»Das ist ja das komische«, antwortete Liz und runzelte ihre Stirn. »Er war mir bislang als zurückhaltend und schüchtern und nicht unbedingt die hellste Kerze am Baum in Erscheinung getreten. Aber letzte Nacht war er übertrieben selbstbewusst und extrem von sich selbst eingenommen. Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich.«
»Wo arbeitet er? Ist er in der Einpackabteilung zugeteilt?«
Liz schüttelte anmutig ihren Kopf, sodass ihr spitzen Ohren ins Wackeln gerieten. »Nein, er und seine drei Freunde sind in der Geschenkeproduktion. Sie gelten gemeinhin als unfassbar faul und müssen immer wieder zur Arbeit aufgefordert werden.«
»Mhm ...« Rupert strich sich nachdenklich über das Kinn. »Was stellen sie für Geschenke her?«, fragte er als nächstes.
Liz seufzte. »Nichts großes aufwendiges, weil sie so faul sind. Nur diese Knall...« Abrupt brach sie ab und sah aus weit aufgerissenen Augen zu Rupert auf. Dann packte sie ihn an der Hand und öffnete die Tür des Abstellraums. »Kommen Sie mit!«