15. Dezember
Liz war am anderen Ende der Leitung. Aufgebracht erzählte sie ihm, dass sie undercover in der Nachtschicht spioniert hatte. Ein Wichtel namens Trillo war ihr dabei über den Weg gelaufen. Anstatt wie üblich schüchtern an ihr vorbeizuhuschen, hatte er sich Liz in den Weg gestellt, seine nicht vorhandenen Armmuskeln angespannt und ihr ein draufgängerisches Grinsen geschenkt, bevor er sie angesprochen hatte. Das sah dem kleinen dicken Kollegen überhaupt nicht ähnlich.
Da Liz eine Fährte witterte, ließ sie sich wider Willen auf ein Gespräch mit Trillo ein. Sie fragte wie beiläufig, wie es ihm ging. Ihre großen Ohren waren dabei gespitzt, sodass ihnen auch nichts entgehen würde.
Trillo beteuerte, dass alles bestens sei. Noch immer stand er mit geschwellter Brust vor ihr und sah sie dabei überheblich an. Liz berichtete Rupert, wie sie sich zusammenreißen musste, damit ihr nicht schlecht wurde und sie sich weiter auf das Gespräch und die richtigen Fragen konzentrieren konnte. Dabei war ihr aufgefallen, dass Trillo immer unruhiger wurde, umso länger sie ihn betrachte und ausfragte. Sie bemerkte, dass seine Augen rot umrandet und die Pupillen unnatürlich geweitet waren. Als sie ihn fragte, ob es ihm gut ging und sie ihn nicht vielleicht zum Arzt für eine kurze Untersuchung bringen sollte, wiegelte er fahrig ab. Er sprach dabei so schnell, dass er über seine Worte stolperte. Dann drückte er sich an ihr vorbei und verschwand den Flur in Richtung Kantine hinunter.
Liz hatte ihm hinterher gestarrt. Sie hätte wetten können, dass er bekifft gewesen war. Dazu kam der stechende Geruch, den er hinterließ und der ihr fast augenblicklich Kopfschmerzen bereitete. Ein leichter Schwindel hatte sich anschließend bemerkbar gemacht, der sie taumeln ließ. Mit einer Hand musste sie sich an der Wand abstützen, um nicht umzukippen. Sie war sich sicher, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.