19. Dezember
In der Einpackabteilung war viel los. Logisch, dachte sich Rupert, es war ja kurz vor Weihnachten. Trotzdem war fast jeder zweite Platz unbesetzt, stellte er fest. Auf den vielen Tischen stapelten sich Geschenke um Geschenke in allen denkbaren Größen und Formen.
»Sie nehmen die rechte Seite, ich die linke. In der Mitte treffen wir uns«, schlug Liz ihm vor, wie sie nach Beweisen suchen könnten.
Da Rupert von der schieren Menge an Geschenken hoffnungslos überfordert war, nahm er ihren Vorschlag dankend an und begab sich auf die Suche. Diese Knallbonbons mussten sich doch irgendwo in diesem Chaos befinden.
Sie arbeiteten gewissenhaft für zwanzig Minuten, aber ohne Erfolg. Bis Liz einen spitzen Schrei ausstieß. »Gefunden!«, rief sie zugleich.
Rupert eilte zu ihr hinüber. Er sah, wie sie einen Pappkarton ohne Deckel aus einem Haufen herauszog. Im letzten Moment konnte er sie davon abhalten, hineinzugreifen und einen der Knallbonbons anzufassen. »Vorsicht!«, rief er schnell aus und eilte an ihre Seite. »Wir wissen nicht, womit wir es zu tun haben. Das Papier könnte kontaminiert sein.«
Er griff in seine Tasche und holte zwei Paar Handschuhe heraus. Eines davon reichte er an die kleine Elfe. Diese ergriff sie mit einem dankbaren Lächeln und schlüpfte hinein. Da sie um weiten kleinere Hände als Rupert hatte, war sie mit dem Anziehen schneller fertig und griff bereits nach einem - so hoffte Rupert - der Beweisstücke, während er noch mit den schlüpfrigen kleinen Dingern kämpfte.
Vorsichtig legte Liz den Knallbonbon vor ihnen auf die Tischplatte. Sie beugte sich herunter und begutachtete ihn von allen Seiten. Anschließend hielt sie ihre Nase nah an das Papier und begann zu riechen. Rupert sah derweil fasziniert auf ihren kleinen Hintern, den sie nach hinten ausgestreckt hatte und der im Takt ihrer Bewegungen hin und her wackelte.